Immer diese Sprüche: "Na, in die Steckdose gefasst?" Wir alle hassen es, wenn uns die Haare zu Berge stehen. Doch wie genau entsteht eigentlich dieser Effekt, der auch als "Frizz" bekannt ist? Und wie bringst du die aus der Form geratene Haarpracht wieder unter Kontrolle?
Wir haben Andreas Wild, Senior Stylist von John Frieda sowie Wella-Trend-Coach und Top-Akteurin Janina Ehrenberg zu dem Thema befragt. Mit diesen Tipps steht einer gebändigten Traum-Mähne nichts mehr im Weg!
1. Was ist Frizz überhaupt?
Fast alle kennen das Problem: Krisselige Haare, die zu allen Seiten wild abstehen. Genau dieser Strubbel-Look ist auch als Frizz bekannt. Expertin Janina Ehrenberg erklärt: "Frizz bedeutet auf Englisch kräuseln." Andreas Wild ergänzt: "Schon wenn einzelne Haare krisselig herausstehen, wirkt gleich die ganze Frisur ungleichmäßig und fransig."
2. Wie entsteht Frizz?
Du hast Mühe, deine wintergeplagten Haare unter Kontrolle zu bringen, während deiner besten Freundin Mütze, Kapuze und Co. nichts anzuhaben scheinen? Unfair! Der Verdacht liegt nahe, dass manche Menschen einfach anfälliger für Frizz sind. Die Expertin bestätigt: "Besonders trockene und naturkrause Haare neigen zu Frizz."
Der Grund: Menschliche Haare sind von einer Schuppenschicht umschlossen. Bei gesundem, glattem Haar liegen die einzelnen Schuppen glatt und wie Dachschindeln übereinander. Bei sehr trockenem, aber auch bei lockigem Haar stehen diese "Schindeln" ab. "Luftfeuchtigkeit dringt durch die Lücken ein, die Haare quellen auf, die Schuppen stehen dadurch noch weiter ab und die Strähnen stoßen einander ab – so entsteht der typische Strubbel-Look", weiß Andreas Wild.
3. Warum bekommt man vor allem in Herbst und Winter Frizz?
Weil Heizungsluft austrocknet, sind die Haare in der kalten Jahreszeit anfälliger für Frizz. Neben einer hohen Luftfeuchtigkeit bei Nieselregen sind auch Mützen und Schals ein Auslöser für krisselige Haare. "Die Strähnen laden sich durch die Reibung am Material elektrostatisch auf und fliegen", erklärt Janina Ehrenberg. Die besten Tipps gegen elektrische Haare findest du hier.
4. Kann ich Frizz wegpflegen?
Da trockenes Haar das Frizz-Grundübel darstellt, ist intensive Pflege das A und O: Shampoo, Conditioner, Haarkur, Spülung, Serum… Bei dieser großen Auswahl an Haarpflegeprodukten gegen Frizz kann man allerdings schon mal den Überblick verlieren. Brauchst du die Produkte tatsächlich alle?
Stylist Andreas Wild kennt die Antwort: "Besonders wichtig in der Pflegeroutine sind spezielle Seren oder Öle. Im Übrigen sollte man lieber zur Haarkur als zur Spülung greifen." Also: Beim Waschen öfter mal eine Maske verwenden und die Haare danach mit Frizz-Serum versiegeln. So dringt keine Luftfeuchtigkeit mehr ein.
5. Gibt es Hair-Hacks gegen Frizz?
Sind die Haare trotz guter Pflege frizzig, ist guter Rat teuer. Oder etwa doch nicht? Ehrenbergs Tipp: "Öl wirkt wahre Wunder gegen Frizz, das Haar wird quasi glatt poliert!" Nimm hierfür einfach eine kleine Menge hochwertiges Pflanzen-Öl, zum Beispiel Kokos- oder Olivenöl, und verreibe es in den Handflächen. Dann verteilst du es vorsichtig zuerst in den durstigen Spitzen und anschließend in den Haarlängen. Durch die Reihenfolge vermeidest du, dass die Haare fettig aussehen.
Um der elektrostatischen Aufladung der Haare entgegenzuwirken, empfiehlt Andreas Wild einen Ionen-Föhn. "Toll sind außerdem Seidenbezüge für das Kopfkissen. Darauf rauen die Haare im Schlaf nicht auf", erklärt der Experte.
6. Was hilft gegen krisselige Haare am Ansatz?
Wenn die Haare am Scheitel wild abstehen, ist oft die Rede von Babyhaaren. Was so niedlich klingt, beschreibt die widerspenstigen Härchen, die eben erst aus der Kopfhaut gesprossen sind. Bis die neuen Haare genauso schön lang sind wie der Rest der Mähne, machen sie, was sie wollen, und kräuseln sich was das Zeug hält – gar nicht süß!
Abhilfe schafft ein Hauch Haarspray, rät Styling-Expertin Janina Ehrenberg. Aber besser nicht direkt auf den Scheitel sprühen, sonst verkleben die Haare. Besser: Auf eine Babybürste nebeln und damit sanft über die abstehenden Härchen kämmen. Vorsichtig sein solltest du mit Ölen und anderer reichhaltiger Pflege, da diese den Ansatz schnell fettig aussehen lässt.
7. Welche Bürste ist bei Frizz ideal?
Naturborsten lassen die Haare glänzen. Tipp: Etwas Anti-Frizz-Serum in den Händen verreiben, mit gespreizten Fingern durch die Haare fahren. Anschließend die frizzy Partien im Deckhaar und in den Spitzen mit der Bürste anlegen. Dafür mit sanftem Drück übers Haar fahren. Achtung: Nicht alle Haare wild über Kopf durchbürsten, das verstärkt Frizz zusätzlich.
Damit du für dich das beste Produkt im Kampf gegen Frizz findest, haben wir uns für dich quer durch die Produktpalette getestet: Von Spray bis Serum, in unserer Bildergalerie wirst du bestimmt fündig!